Dienstag, 30. April 2013

Yoga und Mut



Hat Yoga etwas mit Mut zu tun? Ich glaube ja – wenn man sich wirklich darauf einlässt. Da meine ich jetzt nicht, die Asanas perfekt zu beherrschen, verbunden mit dem Atem – das ist noch „oberflächlich“, wozu allerdings meine erste Yoga-Lehrerin meinte, dass das Ziel ist, in den einzelnen Asanas die Meditation zu erfahren. Meine Empfindung dazu ist, ja ich konzentriere mich auf die Körperübungen, auf den Atem, auf die Entspannung – aber mein Kopf kann jederzeit die Kontrolle übernehmen.

Und ich glaube Mut hat auch etwas mit Vertrauen zu tun – Vertrauen einfach loszulassen, keine Kontrolle auszuüben, vielleicht auch frei zu sein – aber das zu schreiben oder zu leben ist doch ein riesiger Unterschied. Meditation ist für mich, mutig zu sein beim/im Yoga.

Rückblickend sehe ich, dass yogamäßig mich das Mut-Thema schon seit einiger Zeit verfolgt: so war auf meinem ersten Kundalini-Frauencamp das Grundthema „Mut“. Das war mir damals zwar nicht so sehr bewusst, da so viel für mich neu war, aber wir hatten z.B. eine Partner-Übung und sollten dies im Bild umsetzen – und das war ein Geschenk für mich:
Ich bin häufige Besucherin unserer Bibliothek. Vor kurzem fiel mir ein Buch von Osho in die Hände „Mut“. Mit diesem Buch habe ich gekämpft.
Zum einen ist es kein Buch im herkömmlichen Sinn, sondern es ist eine Aufzeichnung von seinem/n Seminar/en zu diesem Thema – und das ist einfach eine andere Art von lesen/verstehen/kommunizieren.
Und zum anderen wird Osho als einer der bekanntesten spirituellen Personen aus Indien beschrieben – und die Thesen die er aufstellt, vertritt – sind einfach anders, so wie ich es bis jetzt nicht gesehen, gedacht habe. Er sagt auch ganz am Anfang, dass man sich von einem spirituellen Lehrer vielleicht ein „Gerüst“ verspricht – er verspricht, alles wegzunehmen. Ja, das ist ihm gelungen – und ich weiß noch nicht, ob ich ihn als Guru oder als Illusionär sehen kann.

Davon abgesehen, ein paar Aussagen von ihm, die mein Herz lachen lassen:
Das Herz ist bereit zu respektieren, das Herz ist ein Spieler; der Kopf ist ein Geschäftsmann –
er will alles riskieren.
Höre ständig und aufmerksam auf dein Herz – und folge ihm.
Mut heißt, trotz aller Ängste ins Unbekannte zu gehen (= lebendig sein).

Und dieser Ausspruch von ihm macht mich nachdenklich:
Es gibt einen 6ten Sinn und das innere Gespür, das dir etwas über dich selbst und über die höchste Quelle aller Dinge zeigt. Diesen 6ten Sinn musst du entdecken. Meditation ist nichts anderes als die Entdeckung dieses 6ten Sinnes.

Nur so zur Neugierde habe ich dann nach Mut gegoogelt. Dazu gibt es tatsächlich über 36 Millionen Eintragungen. Wikipedia ist einer der ersten Eintragungen – und sagt dazu: dass man sich traut und fähig ist, etwas zu wagen.

Ein Mut-Zitat, das mir aus der Seele spricht ist:
„Schau der Furcht in die Augen, und sie wird zwinkern“.
Das Zitat kommt aus Russland, der Autor ist unbekannt.  Zu diesem Spruch fiel mir eines meiner Mut-Taten ein: ich war so ca. 17 Jahre – Urlaub in Spanien – Meer, Sonne und Felsen – und eines Tages kamen wir auf die Idee, zum höchsten Felsen zu gehen
und ins Meer zu springen: erst war es ein Abenteuer, dann war es Furcht – und dann Mut.

Im Yoga gibt es eine Asana, die Heldenstellung - Vira Bhadrasana - , die für Mut steht:
Es heißt, dass diese Asana erdet, Kraft, Mut und Selbstbewusstsein gibt – außerdem werden damit Beine, Po und Bauch gestärkt, die Wirbelsäule und der Rücken stimuliert und sie wirkt sich positiv auf die Verdauung aus.

Nach fast 3 Jahren, seitdem ich mich mit Yoga beschäftige, wird das Thema „Meditation“ für mich immer vordergründiger. Auf der einen Seite ist hier bei mir, eine riesige Neugierde – auf der anderen Seite die Angst vor dem absolut Unbekanntem. Ich werde in nächster Zeit wohl öfters die Heldenstellung einnehmen ;-).

Montag, 8. April 2013

Yoga-Pause

Schon seit Jahren verfolge ich aufmerksam die Veränderung meiner linken Hand: Ich war deswegen auch schon ein paar mal beim Arzt, und bis vor kurzem hieß es nur, wenn ich keine Schmerzen hätte und es sich nicht weiter verschlechtern würde, müsste ich nichts tun.

Mein linker Ringfinger wurde etwas eingezogen, was weiterhin nicht störte. Dann merkte ich, dass sich eine weitere Verhärtung bildete, die vom Handgelenk bis in den Daumen führte. Und das führte dazu, dass ich meine Hand nicht mehr voll ausstrecken konnte. Weiter hätte mich das dann zwar noch immer nicht gestört, aber es fing an, bei den Asanas hinderlich zu sein.

Mein Hausarzt überwies mich dann zu einem Handchirurgen. Die Veränderung bekam nun ein Namen: dupuyrenische Hand. Es wurde nicht lange verhandelt, aber ich durfte mir den OP-Termin aussuchen. Kurz vor dem Termin überfiel mich dann doch ein wenig die Angst und ich wollte noch mal mit dem Arzt verhandeln. Es gelang mir aber nur mit der Arzthelferin zu sprechen und sie meinte recht freundlich und bestimmt, dass es nicht von allein besser werden würde, nur schlechter, was zu einer umfangreicheren OP führen könnte.

Vor  fünf Tagen wurde ich ambulant operiert, mit Teilnarkose und Schlummermittel beruhigt, und es wird noch eine Woche dauern bis die ca. 100 Nähtchen entfernt werden. Bis dahin habe ich auf jeden Fall eine Yoga-Asana-Pause.

Ich könnte diese Zeit ja überbrücken mit Meditationen und obwohl ich schon einige Techniken kennengelernt habe, bin ich mir hier nicht sicher genug - wahrscheinlich deshalb, weil ich auch noch kein einziges kleines Aha-Erlebnis hatte.

Natürlich gibt es auch hierüber eine Unzahl von Büchern, einige davon habe ich gelesen, die mich aber nicht weiterbrachten.

Es gibt Yoga-Studios die der Meditation mehr Platz einräumen, es vertiefen ..................... und davon will ich mehr. Ich bin gespannt wohin mich mein Weg führen wird.