Freitag, 23. Januar 2015

Kundalini-Lehrerin-Ausbildung - Teil1/I

Der Start: Oktober 2014

Die Spannung war da, die Vorfreude auch. Das Seminarhaus in Linden war mir bereits von dem Kundalini-Frauenwochenende bekannt und ich hatte es noch in guter Erinnerung. Es ist ein „ökologisches“ Seminarhaus und die Lage ist wirklich herrlich. Ziemlich ruhig gelegen (es führt nur eine Landstraße vorbei, die allerdings auch in der Nacht befahren wird und wenn man ein Zimmer bekommen hat - wie ich -, das zu dieser Seite zeigt, dann ist es teilweise störend, störend sind dann auch die elektrischen Leitungen, die leise vor sich hin summen. Wenn man schlafen möchte wird dieses Geräusch ziemlich nervig!) und die Aussicht traumhaft: ein wunderschöner Blick in die Alpen.

Ich bin etwas früher angekommen und hatte Zeit, mich umzuschauen: es wurde anscheinend einmal ein schöner Kräutergarten angelegt – jetzt sah er so aus als bräuchte er dringendst eine liebevolle Hand. Der Empfangsraum im Seminarhaus: die Rezeption war begraben unter einem Papierberg – ich hatte mich gewundert, dass man trotzdem noch die Zimmerbelegung gefunden hatte.

Es gibt einen neuen Anbau (in diesem war ich das letzte Mal und es war relativ komfortabel) und einen ursprünglichen Komplex; in diesem war ich dieses Mal: die Einrichtung von anno dazumal, ein Waschbecken mit winzigem Spiegel im Zimmer: gefühlte 100 Jahre alt. Gegenüber unserem Zimmer waren das knarrende Treppenhaus und die oft besuchte Toilette (die Fenster uralt, eines davon war zerbrochen und mit Zeitungspapier „repariert“. Ich bin auf das Zimmer gespannt, das ich das nächste Mal bekomme – ich habe einen neuen Zimmerwunsch geäußert.

Wir haben uns dann im Seminarraum getroffen und uns erstmal ein wenig kennengelernt. Da ich keine Notizen gemacht hatte ist der Rest irgendwie verschwommen: 18 Uhr vegetarisches Abendessen, anschließend Besprechung der allgemeinen Organisation und dann kann ich mich noch vage an eine Meditation erinnern (ich muss mir das nächste Mal wirklich mehr Notizen machen). In der Nacht habe ich dann kaum Schlaf gefunden (einmal das Geräusch vom Treppenhaus und auch von draußen, und dann habe ich vielleicht auch einen falschen Tee getrunken: die Teekannen waren zwar beschriftet, aber meine Brille war im Zimmer).

Der zweite Tag fing bereits um 5.30 Uhr an (meine Zimmernachbarin stellte ihren Wecker bereits auf 4.30 Uhr, um rechtzeitig fertig zu sein; ich brauche um diese Zeit maximal 5 Minuten dafür). Um diese Zeit findet Sadhana (Disziplin) für 2,5 Stunden statt: das JapJi wird rezitiert (Anfänger verstehen davon kein Wort und können dem Text selbst in Schriftform nicht folgen, er ist in Sanskript), es folgte eine Meditation. Vegan gefrühstückt wurde um 8 Uhr, später folgte eine Vorstellungsrunde (34 Teilnehmer), um sich die Namen zu merken, nach dem System „eine Reise nach Jerusalem“ – ich muss gestehen, ich habe mich hier etwas verweigert, weil ich es u.a. auch als Zeitverschwendung empfand………………… Den Rest verbrachten wir mit diversen Aufwärmübungen, Kriyas und der Organisationsordner wurde besprechen.

Der dritte Tag fing wieder um 5.30 Uhr an (zu Hause stehe ich um 8.30 Uhr auf und sehe eigentlich beim besten Willen nicht ein, warum ich so früh aufstehen soll. Es folgte wieder das Rezeptieren vom JapJi (irgendwann bin ich rausgegangen und habe für 20 Minuten erst mal  gestreikt. Dann folgte von einer im letzten Ausbildungsteil befindlichen Yogaschülerin eine Probestunde (das gehört zur Ausbildung und jeder muss da durch). Ich fand, dass Tanja das sehr gut gemacht hatte, vor allem hat sie auch Übungen eingeschlossen, die im Stehen gemacht wurden (bis dahin  saßen wir die meiste Zeit). Später mussten wir dazu Stellung nehmen, die großteils positiv ausfiel – nur die Ausbilderin machte dann einige Bemerkungen, die Tanja – aber das merkte man ihr erst später an – tief getroffen hatten (mir kam dazu eine Erinnerung, die ich in der NLP-Assistenz habe durchleiden müssen: danach war diese Richtung für mich gestorben. Ich hoffe, Tanja geht es nicht auch so). Der restliche Tag – ich habe immer noch kaum etwas notiert – ist mir nicht mehr gut in Erinnerung. Das Ende war um 16 Uhr (pünktlich).

Wieder zu Hause: wir waren beim Essen, ich habe traumhaft geschlafen und am Nachmittag war ich beim Tennisspielen: die Welt hat mich wieder!

Als „Hausaufgabe“ wurden uns eine Bewusstseins-Übung und eine Meditation gegeben, die wir 40 Tage ununterbrochen durchführen sollten. 40 Tage bedeutet nach den alten Schriften, dass in diesem Zeitraum ein altes Muster durch ein neues ersetzt werden kann (nach 90 Tagen kann eine bleibende Veränderung in der Körperenergie verwurzelt werden) – aber darüber haben wir zu wenig gesprochen……………..

Der nächste Ausbildungsblock findet erst im Ende Januar 2015 statt. Diese Pause finde ich viel zu lang, es tauchen so Zweifel auf, mit denen man alleine gelassen wird, seien es Zweifel an den Kriyas (jede einzelne soll ja etwas ganz bestimmtes bewirken und davon merke ich eigentlich nichts. Außer dass ich mich danach gut fühle – das war bei den anderen Yoga-Zweigen aber auch so, bei denen mir zum großen Teil auch die Körperübungen mehr zusagten: mehr im Stehen, mehr im Dehnen, mehr an die Grenzen gehen), das frühe Sadhana, die vordiktierte Ernährungsweise, der Turban und warum sollen die Haare bis zum Boden reichen, die „dicken“ Yoga-LehrerInnen – und dann der immer verstärkter werdende Hinweis auf Gott (wie z.B. im Buch „das Herz des Yoga“) .
Was mir bei Kundalini-Yoga speziell besser gefällt ist die Musik, die uns zum Teil begleitet, das Singen und das Rezitieren von Mantren in der Gruppe, und auch dass der Meditation mehr Raum gegeben wird (wobei ich für mich noch keine Fortschritte merke).


Und so bin ich gespannt auf Teil 2!

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