Dienstag, 19. November 2013

Das Gong-Seminar



Seitdem ich das erste Mal eine Gong-Meditation erlebt habe, habe ich nach einer „Wiederholung“ gesucht, und war so ziemlich frustriert, dass ich diese nicht gefunden habe.

Irgendwann im November 2011 hatte ich dann herausgefunden, dass es ein Gong-Konzert von Csongor Kölcze in Grünwald gab. Ich hatte mich mit einer Freundin angemeldet – die Vorfreude war groß -, doch an jenem Tag gab es einen großen Wintereinbruch. Wir saßen dann trotzdem im Auto. Kurz hinter Wolfratshausen meinte Helga, sie würde es verstehen, wenn ich nicht weiterfahren möchte. Wir hatten vor lauter Schnee so gut wie nichts mehr gesehen.

Im Frühjahr 2012 erfuhr ich von einer Gong-Meditation, die im Kundalini-Center in München angeboten wurde – noch dazu von dem gleichen Gongspieler wie damals beim ersten Mal auf dem Kundalini-Frauencamp in Linden. Ich habe mich also angemeldet, bin auch hingefahren, aber ……………… Ich weiß nicht, vielleicht hatte ich mit der Zeit das erste Gong-Erlebnis innerlich dramatisiert – es war auf jeden Fall nicht so wie es damals in meiner Erinnerung war.

Im Frühjahr 2013 hatte ich von einer Heilpraktikerin/Yogalehrerin erfahren, die regelmäßig Gong-Meditationen anbietet. Ich bin hingefahren, es hat mir gut gefallen (obwohl es nicht so war/ist, wie beim besagten ersten Mal). Mittlerweile sind wir immer eine kleine, begeisterte Gruppe, die an diesen Abenden in Arzbach teilnimmt.

Diesen Herbst (2013) gab Csongor wieder ein Gong-Seminar, das auch nach kleinen Termin-Schwierigkeiten stattgefunden hat. Ich war dabei! Mein Hauptmotiv war wohl, dass ich nicht nur mehr über das Gong-Spiel wissen wollte, nein vor allem wollte ich endlich wissen, was denn nun der GROßE Unterschied zwischen dem ersten Mal und den Malen danach war.

Csongor ist zweisprachig aufgewachsen – ungarisch/deutsch –, war bei den Regensburger Domspatzen, hatte viele Jahr Cello-Unterricht gegeben, hat sich mit Tanz-Theater auseinander gesetzt, kam 1999 zur Klangtherapie – und übt seit 2009 leidenschaftlich gerne Yoga.

Das Seminar hat in München-Grünwald stattgefunden, einer der teuersten Gegenden von München. Für mich sehr praktisch, da es in einer knappen halben Autostunde von mir aus zu erreichen war. Für die anderen Schüler eher weniger, denn eine Gruppe kam aus dem Osten von München – mit einer Stunde Verspätung. Sie hatten den Freitagsverkehr nicht berücksichtigt. Ein Schüler kam aus dem Allgäu, auch verspätet, und eine Schülerin aus Österreich (!), ganz verspätet, aber entsprechend auch angemeldet.

Meine Mitschüler waren alles Yogalehrer (!), die von Csongor’s Unterricht erfahren hatten – und zwar nur mit der allerbesten Empfehlung.

Das Seminar war auf zweieinhalb Tage ausgelegt. Csongor hat uns viel Theoretisches erzählt und gezeigt, wie man sich langsam dem Gong nähern und spielen kann. Er zeigte uns den Unterschied zwischen Einzelschlag und Tremolo, wie man eine Welle bzw. mehrere Wellen spielt, welche Töne wo im Gong sind, wie man Schläge „versteckt“, überhaupt welche Schlagtechniken es gibt. Wir lernten, welche unterschiedlichen Gongarten und auch Gong-Schlägel es gibt – und dazwischen haben wir immer wieder versucht, das Gelernte praktisch umzusetzen. Es war wirklich sehr interessant und Csongor als Lehrer hat mir imponiert: eine der Schülerin (Lehrerausbilderin) wollte ein bisschen die Führung übernehmen, so u.a. der Hinweis von ihr am dritten Tag, dass „wir“ uns mehr Praxis wünschen. Nachdem Csongor seinen Stil beibehielt, wurde sie immer ruhiger, immer uninteressierter – aber irgendwann hatte sie Csongor wieder „abgeholt“. Ja, so was muss man aushalten können!



Ich habe mal erfahren, dass es in Berlin z.Zt. über 1.000 Yoga-Lehrer gibt, über Google habe ich keinen einzigen Gong-Lehrer gefunden (in Deutschland sind es über 20.000 Yoga-Lehrer – und wenn man nach Gong-Lehrer googelt findet man nur Qi-Gong-Lehrer, was ja etwas vollkommen anderes ist).

Auch Literatur findet man so gut wie keine (ich habe gar keine gefunden!), höchstens Beschreibungen von Herstellern. Csongor hatte gesagt, dass er anfangs an einem Seminar-Skript gearbeitet hatte, dass er aber nach 200 Seiten damit aufgehört hatte, weil es ihn im Unterricht zu sehr einengte. Vielleicht mag er ja mal ein Gong-Buch verfassen?

Es gibt verschiedene Arten einen Gong zu spielen. Einige hatten wir ausprobiert, aber die Zeit war nicht lang genug, um alles über den Gong zu erfahren. So war es ja ursprünglich mein Wunsch, den Gong nochmals so wie beim ersten Kundalini-Frauencamp zu erleben: ich habe gelernt, dass das bedeutet, den Gong nach Nanak Dev zu spielen (er hatte es von Yogi Bhajan gelernt). Yogi Bhajan sagte, der Gong ist das kraftvollste, schamanische Instrument – und genau so wurde der Gong damals gespielt.

Ich weiß noch nicht, wie ich das Gelernte für mich umsetzen kann. Grundvoraussetzung dazu ist einen eigenen Gong zu besitzen und dann zu üben, um mit ihm vertraut zu werden. Vor dem Seminar war mir zwar bewusst, dass der Gong mächtig ist – aber nicht wirklich klar, dass er das dann auch für die Nachbarn wäre. Ein Umzug steht aber nicht an und ich sehe für mich da gerade keine Lösung, denn wir sind umzingelt von Nachbarn.

Der Gong wird sehr oft (oder vor allem) zur Meditation gespielt. Meditation, ein Thema das mir bis jetzt ja nicht leicht gefallen ist. Vielleicht ist das die Türe für mich?                          



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